11.08.2020 - 5 Präsentation des Deutschen Bernsteinmuseums und...

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Wortprotokoll

Herr Leipold begrüßt Herrn Schröder vom Deutschen Bernsteinmuseum. In einer gemeinsamen Präsentation mit Herrn Krüger werden die Museen vorgestellt. Herr Schröder erklärt, dass die beiden kleinen und feinen Museen durch unterschiedliche Faktoren verschiedene Zielgruppen ansprechen. Ausschließlich durch EU-Förderprojekte und Eigenmittel der Stadt Ribnitz-Damgarten finanziert sind für beide Museen nur kleine Entwicklungsschritte möglich. Herr Krüger ergänzt, dass beide Museen im EU-Wettbewerb ein äußerst geringes Budget zur Verfügung haben und personell am untersten Limit ist. Innovationsfähigkeit ist durch die schwache finanzielle Ausstattung eher gering, der Sprung ins digitale Zeitalter wurde kaum angegangen. Herr Schröder stellt die Besucherzahlen für das Freilichtmuseum und Bernsteinmuseum für die Jahre 2015 – 2019 vor. Im Bernsteinmuseum gab es in den Jahren 2018 und 2019 Aufgrund der sonnigen Sommer einen Besuchereinbruch, dies bedeutet weniger Förderung durch die Stadt für das Museum. Herr Krüger fügt hinzu, dass die Besucherzahlen auf einem ähnlichen Level verharren und gehalten werden. Herr Schröder zeigt die Einnahmen und Ausgaben des Bernsteinmuseum während der letzten 5 Jahre auf.

 Herr Attula ergänzt, dass der Schmuckverkauf seit 2017 komplett durch das Bernsteinmuseum erfolgt. Herr Schröder erläutert, dass der Gewinn des Verkaufes in die Museumsgestaltung investiert wird. Im Jahr 2018 wurde das Café durch das Bernsteinmuseum in Eigenbewirtschaftung übernommen, dadurch entstanden Einbußen. Der im Jahr 2019 durch das Café verzeichnete Verlust konnte durch den Gewinn des Schmuckverkaufes ausgeglichen werden. Auf Nachfrage von Frau Kunz, ob die angegebenen Personalkosten nur aus dem Schmuckverkauf resultieren, berichtet Herr Schröder, dass diese zusätzlich anteilig den Hausmeister, sowie das Reinigungspersonal beinhalten. Herr Leipold erfragt, wie hoch die Marge auf den eingekauften Schmuck ist. Herr Schröder informiert, dass die Marge zwischen 2 – 2,5 % liegt. Im Weiteren erläutert Herr Schröder die Haushaltszahlen des Deutschen Bernsteinmuseums. Herr Leipold bittet um Erläuterung, welche Kosten sich hinter dem Begriff Marketing verbergen und warum diese im Jahr 2016 angestiegen sind. Herr Schröder erklärt, dass 2016 in weitere Flyerverteilung, Plakatwerbung etc. investiert wurde. Frau Kunz hinterfragt wie die Entwicklung des Cafés ist, daraufhin berichtet Herr Schröder, dass das Café im Januar und Februar 2020 kostendeckend betrieben werden konnte. Das Café wird für die Besucher interessanter. Frau Stadtaus fragt nach dem Stand der Verschattung für das Café. Herr Schröder erhofft sich, dass diese in der Saison 2021 angebracht ist. Zurzeit gibt es noch Einwände des Bauamtes über die Gestaltung. Die Präsentation wird mit den Zahlen zur Ausstellungsgestaltung fortgeführt. Frau Petersen hinterfragt die Personalkosten, im vorherigen Ausschuss wurde berichtet, dass Hausmeister und Museumspädagogin nicht vorhanden sind. Eine Museumspädagogin ist für das Museum aufgrund der hohen Personalkosten nicht stemmbar betont Herr Schröder. Ab September 2020 stellt das Deutsche Bernsteinmuseum einen Auszubildenden zum Bernsteindrechslerhandwerk ein, berichtet Herr Schröder. Weiter in der Präsentation erläutert Herr Krüger die Haushaltszahlen des Freilichtmuseums, die Einnahmen aus der Miete werden geringer, da die Mietwohnung zum Archiv umgerüstet wird. Die Praktikantenwohnung bleibt erhalten, ebenso die Pachteinnahmen aus Gaststätte und Bäckerei. Auf Nachfrage von Herrn Leipold, wie der Stand der Archivierung und Digitalisierung für das Museum ist, informiert Herr Krüger, dass die Archivierung langsam voran geht. Allerdings wurde 48 Jahre lang nicht archiviert, was nun nachgeholt wird. Ebenso ist eine digitale Ansicht der Daten geplant. Herr Leipold fragt, ob sich die Werbeausgaben in diesem Jahr verändern. Herr Krüger betont, dass die Ausgaben in diesem Jahr geringer ausfallen als geplant, da Aufgrund der Corona-Situation keine Anzeigen und Radiowerbungen gebucht wurden. Somit belaufen sich die Werbekosten nur auf Flyer und Presse. Des Weiteren berichtet Herr Krüger, dass die Besucherzahlen in diesem Jahr dennoch sehr gut sind, obwohl der 14-tägige Eventsonntag wegfällt. Herr Leipold fasst zusammen, dass das Deutsche Bernsteinmuseum fast die doppelte Summe mehr Ausgaben für Werbung hat, als das Freilichtmuseum. Herr Brandenburg stellt fest, dass trotz mehr Ausgaben nicht mehr Besucher im Deutschen Bernsteinmuseum zu verzeichnen sind. Frau Kunz fragt, ab welcher Besucheranzahl das Freilichtmuseum an die Kapazitätsgrenzen stößt und ob diese erreicht werden. Daraufhin erklärt Herr Krüger, dass bis 1.000 Besucher am Tag für das Freilichtmuseum möglich sind. Diese Anzahl wird nur an wenigen Tagen im Jahr erreicht z.B. an Veranstaltungstagen. Die aktuellen Besucherzahlen sind für Herrn Krüger erfreulich, allerdings ist noch Kapazität vorhanden.

Herr Schröder erläutert die städtischen Zuschüsse, 30.000 € sind fester Zuschuss hinzu kommen 0,50 € pro Besucher, somit kommt das Deutsche Bernsteinmuseum zusammen mit dem Kloster 2019 auf 102.000 €. Herr Krüger fährt fort und berichtet, dass der Besucherzuschuss für das Freilichtmuseum abgeschafft wurde und eine Einigung über 230.000 € städtischen Zuschuss jährlich getroffen wurde. Das Freilichtmuseum verhandelt zurzeit einen neuen 5-Jahres-Plan, Herr Krüger betont, dass die Kostensteigerung z.B. durch Mindestlohn in den Zuschuss eingerechnet werden sollte. Herr Leipold verdeutlicht, dass diese Kosten durch die Gäste in Form der Eintrittspreise getragen werden sollten. Herr Krüger informiert über bereits getätigte Recherchen der Eintrittspreise anderer Freilichtmuseen und die Feststellung, dass das Freilichtmuseum Klockenhagen im Vergleich bereits einen teuren Eintrittspreis verzeichnet. Herr Leipold regt an, dass Gäste auch die Preise im Vogelpark Marlow und Zoo Rostock in Kauf nehmen und somit sicher auch einen höheren Preis im Freilichtmuseum zahlen würden. Der Bildungsanspruch unterscheidet das Freilichtmuseum vom Vogelpark und Zoo, so Herr Krüger. Herr Leipold hinterfragt das Bildungserlebnis als Motivation der Gäste des Freilichtmuseums, sowie den Prozentsatz der einheimischen Besucher. Die Bildung von Touristen kann nicht über Zuschüsse der Stadt gedeckt werden und sollte auf breitere Schultern, wie dem Land oder dem Landkreis übertragen werden. Herr Krüger berichtet, dass das Verhältnis zwischen Touristen und Einheimischen bei 80/20 liegt. Dennoch gibt Herr Krüger zu bedenken, dass die Museen Imageträger der Stadt sind. Herr Schröder fügt hinzu, dass andere Museen deutschlandweit mehr Förderungen durch Land und Bund erhalten. An Co-Finanzierungsmöglichkeiten sollte gedacht werden, betont Herr Leipold. Des Weiteren interessiert Herr Leipold sich für die Ergebnisse bereits stattgefundener Gespräche mit Landkreis oder Land und hinterfragt wie die Stadt dabei helfen kann. Ein Gespräch mit dem Landrat wurde bereits geführt informiert Herr Krüger, jedoch ohne Erfolg. Herr Krüger spricht sich für die Verteilung der Förderungen auf verschiedene Schultern aus. Herr Attula ergänzt, dass alle Freilichtmuseen des Landes die Probleme des Unterhaltes haben, nach der DDR wurde diese den Städten zugeordnet. Herr Leipold betont der Zuschuss für Einheimische ist Aufgabe der Stadt, Zuschüsse für Touristen allerdings nicht mehr. Herr Krüger berichtet, dass das Freilichtmuseum 60 % und das Deutsche Bernsteinmuseum 80 % Eigenerwitschaftungsquote erzielt. Herr Brandenburg erläutert, dass der Vogelpark Marlow ca. 14 € pro Erwachsenen und ca. 10 € pro Kind als Eintrittspreis veranschlagt, dagegen sei das Freilichtmuseum sehr bescheiden. Des Weiteren kommen Touristen um bespaßt zu werden so Herr Brandenburg weiter. Auf Nachfrage von Herrn Brandenburg, ob Schulklassen das Freilichtmuseum besuchen, erklärt Herr Krüger, dass diese einen ermäßigten Eintrittspreis von 2,50 € pro Kind zahlen und zusätzlich für die gewünschten Mitmachangebote. Der Wunsch an die Stadtverwaltung ist eine Antwort auf die Frage welche Rolle die Museen spielen sollen. Momentan sind unsere Museen zum Großteil Gästebespaßung ergänzt Herr Leipold. Frau Petersen regt an das die Beantwortung der Positionierung der Museen Teil der Kulturwerkstatt ist. Herr Leipold verdeutlicht, dass die Botschaft der Museen aufgenommen wurde und regt an in Zukunft zur Protokollkontrolle den Stand der Bearbeitung in Bezug auf Förderungen für unsere Museen durch Landkreis und Land aufzunehmen. Herr Schröder fährt mit der Präsentation fort und stellt die Investitionen der letzten Jahre vor. Dabei betont Herr Schröder, dass diese ausschließlich der Sanierung der Klosterkirche zu Gute kamen. Investitionen des Freilichtmuseums wurden in den letzten Jahren für die Sanierung kaputter Dächer, Asbestsanierungen, Bau des Spieleboden und den Neuaufbau der Bockwindmühle aufgebracht, ergänzt Herr Krüger. Beide Museen erhielten für die Sanierungen Förderungen durch das Land, Herr Krüger fügt hinzu, dass diese Förderungen ausschließlich für Hardware gelten. Auf Nachfrage von Herrn Leipold, ob die Mühle und der Spieleboden mehr Gäste anlocken, informiert Herr Krüger, dass die Attraktivität des Museums höher wird und darüber nachgedacht wird den Eintrittspreis um 1 € zu erhöhen. Frau Kunz regt, an bei den Vertragsverhandlungen zu den Zuschüssen ab 2021 die Differenzierung von Einheimischen und Touristen eine Rolle einnehmen kann. Herr Schröder beendet die Präsentation. Herr Brandenburg hinterfragt, wie sich die Verringerung des Tierbestandes in diesem Jahr auf die Attraktivität des Museums auswirkt. Herr Krüger informiert, dass die Kosten für Schweine und Rinder in der Corona Zeit zu hoch gewesen wären und es darum geht das Jahr 2020 als Museum Schad frei zu überstehen, im nächsten Jahr ist wieder der normale Tierbestand geplant. Herr Leipold bedankt sich bei Herrn Krüger und Herrn Schröder für die ausführlichen Informationen.                           

 

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