08.05.2018 - 3 Vorstellung des Entwurfes der Fortschreibung de...

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Wortprotokoll

Herr Horenburg stellte anhand einer Powerpointpräsentation die wesentliche Inhalte des Entwurfes des Lärmaktionsplanes vor (siehe Anlage zum Protokoll). Dabei hob er hervor, dass der Lärmaktionsplan nur einen Rahmen darstellt und Leitlinien aufzeigt. Er enthält keine Festsetzung ähnlich einem Bebauungsplan. Auch müssen im Vorfeld der Umsetzungen von vorgeschlagenen Maßnahmen weitere Untersuchungen (Verkehrsflüsse u.ä.) erfolgen.

 

In der anschließenden Diskussion äußerte Herr Kreitlow Zweifel, ob die ausführenden Tiefbaufirmen auch fachgerecht arbeiten werden, insbesondere betreffend neuer Asphalttechnologien. Auch regte er an, die Straße „Am See“ nicht durchgängig mit 30 km/h zu beschildern. Teilbereiche ohne Bebauung könnten auch mit 50 km/h befahren werden.

Herr Horenburg nahm Herrn Kreitlow die Sorge betr. einer möglichen nicht fachgerechten Ausführung. Die korrekte Arbeit ist bei Fachfirmen regelmäßig gegeben. Auch erfolgen immer Überprüfungen durch Fachleute, wie beauftragte Ingenieurbüros, Gutachter u.ä. . Einen Wechsel der Geschwindigkeiten in der Straße „Am See“ empfahl er nicht, da dieses die Kontinuität des Verkehrsflusses zerstören würde. Im Übrigen braucht es für die Akzeptanz neuer Geschwindigkeiten gem. Studie im Schnitt 3 Jahre

 

Herr Widuckel sah in alternativen Antrieben einen Lösungsansatz für die Lärmprobleme. Hierzu sei allerdings ein Umdenken in der Gesellschaft notwendig. Dem widersprach Herr Horenburg teilweise indem er darauf hinwies, dass die Rollgeräusche der Räder immer laut sind, auch bei Elektrofahrzeugen.

 

Herr Dietzel legte dar, dass mit Geschwindigkeitseinschränkungen der Lärm nur von einer Straße auf die andere verlegt werde. Es müssen im Weiteren zwingend die Verkehrsflüsse untersucht werden. Auch fehlt ihm in der Planung der Aspekt des Umweltschutzes, konkret der Abgase. Herr Horenburg erläuterte, dass für eine Gesundheitsgefährung die Belastungen nicht hoch genug seien. Dieses ist für Ribnitz-Damgarten kein Thema. In diesen Zusammenhang verwies er auf andere deutsche Ballungszentren.

 

Ein Bürger hinterfragte, warum eine Ausweisung von 30 km/h einschließlich der Einbau von lärmoptimierter Asphalt nicht in der gesamten Stadt erfolgen kann. Herr Körner hielt es für möglich, dass bei anstehenden Straßenbaumaßnahmen – so aktuell in der Bahnhofstraße - lärmoptimierter Asphalt zum Einsatz kommen kann, wenn Effekt und Reduzierung gesichert seien. Separate Baumaßnahmen nur zum Einbau von lärmoptimierten Asphalt schloss er aus. Herr Horenburg ergänzte, dass der lärmoptimierter Asphalt auch nur unwesentlich teurer als der Standartasphalt ist.

 

In Bezug auf die Nennung von ruhigen Gebieten empfahl Herr Schacht die Klosterwiesen, Bereiche des Boddenwanderweges sowie die Torfstiche an der Recknitz in Damgarten. Auch informierte er, dass die Barther Straße mit lärmoptimierten Asphalt gebaut werden soll. In der Langen Straße favorisiert er die bestehenden 30 Km/h. Die 30 km/h in der Straße Am See begrüßt er. Als weiteren Problempunkt benannte er den Bereich Danziger Straße / Boddenstraße. Hier gibt es ein erhebliches (nächtliches) Lärmproblem durch den LKW Verkehr der Getreide AG, die ihre Lagerhallen auf dem Gelände ehem. Bestwood haben und regelmäßig die Boddenstraße nutzen.

 

Éin Bürger hinterfrage die Meinung der Stadt zur den Inhalten der Lärmaktionsplanung. Herr Körner stellte dar, dass alle im Lärmaktionsplan benannten Maßnahmen mit der Stadtverwaltung besprochen sind und nach Beschlussfassung die Pläne für die nächsten 5 Jahre sind. Betr. der ruhigen Gebiete wies er auf die Beachtung der städtebaulichen Ziele hin. So grenzt der für eine Wohnbebauung prädestinierte Bereich der ehemaligen Kreisverwaltung (Damgartener Chaussee 40) direkt an den Boddenwanderweg.

 

Herr Konkol erinnerte daran, dass die Straßen im Stadtgebiet verschiedene Straßenbaulastträger haben, die ggf. in die Pflicht zu nehmen sind. Eine bloße Verlagerung des Verkehrs von einer Straße auf die andere lehnte er auch ab. Die Planungen müssen im Weiteren konkretisiert werden, wobei den Verkehrsflüssen wesentliche Beachtung gegeben werden muss.

Herr Horenburg machte hieraufhin nochmals deutlich, dass verkehrsplanerische Untersuchungen der Umsetzung von Maßnahmen vorangestellt werden müssen. Weiterhin ergänzte er, dass es die Zielstellung sein muss, den Verkehr weitestgehend auf die Ortsumgehung zu verlagern. Hieraufhin machte Herr Werth darauf aufmerksam, dass ein großer Anteil am Verkehr der eigene innerstädtische Verkehr ist, u.a. durch Anlieger. Auch empfahl er, als ruhige Gebiete bebaute Gebiete in Betracht zu ziehen und nannte den Bereich des Klosters.

 

Frau Buchin wies darauf hin, das seit Festlegung der 30 km/h für die Straße Am See sich der Fahrzeugverkehr in den Innenstadt erhöht hat.

 

Herr Schacht informierte über seine Beobachtung, dass auch bei Stau in der Langen Strasse keine erhöhte Frequentierung der Straße Am Klosterteich ersichtlich ist. Herr Widuckel und Herr Dietzel wiesen darauf hin, dass dieses auch nicht erwünscht ist.

 

Eine Bürgerin bemängelte das Fehlen von Naherholungsgebieten in Ribnitz und kritisierte den ungepflegten Zustand der Innenstadt. Herr Widuckel konnte dieses nicht nachvollziehen. Weiterhin stellte er klar, dass das die Verkehrslösung für die Lange Straße aus seiner Sicht trotz verschiedener Probleme wie Fußgängerquerungen und Ampelschaltungen derzeit die Ideallösung darstelle. Eine Optimierung der Nutzung der Ortsumgehung unterstützte er.

 

Herr Dietzel machte nochmals deutlich, dass die Thematik Straßenverkehr immer ein wiederkehrendes Thema in den Ausschüssen sei. Aus seiner Sicht ist der wichtigste Punkt überhaupt der LKW Verkehr. So müsse u.a. dafür gesorgt werden, dass nur LKW`s die Straße Am See befahren dürfen, die dort auch tatsächlich „Anlieger“ sind. Hier ergänzte ein Bürger, dass auch in der Bahnhofstraße der LKW-Verkehr ein Problem darstelle.

 

Die anwesenden Bürger und Ausschussmitglieder brachten weitere Vorschläge ein, so die Anlage einer Verkehrsinsel in der Straße „Am See“ oder eine Umwandlung von Teilen der Langen Straße in einen verkehrsberuhigten Bereich.

Ein Bürger informierte über den Stand des Gerichtsverfahrens betr. der Straße Am See und empfahl für die Laufzeit des Lärmaktionsplanes die Einrichtung einer Arbeitsgruppe.

Diese Punkte wurden nicht weiter diskutiert.

 

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Anlagen

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