17.11.2020 - 4 Information zur Essenversorgung

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Wortprotokoll

Frau Kunz erläutert, dass das Unternehmen Hanse-Menü-Service GmbH die Essenversorgung im Begegnungszentrum für die angrenzende bernsteinSchule übernommen hat und dem ASB die

Kündigung für die Essenversorgung an den Standorten Am Bleicherberg in Ribnitz und Rudolf Harbig – Schule in Damgarten zugestellt wurde.

Für inhaltliche Informationen und zu einer Beratung bezüglich einer guten Essenversorgung begrüßt Frau Kunz Herrn Müller von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern in

Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) und übergibt das Wort.

Herr Müller bedankt sich für die Einladung und erläutert, dass die DGE-Zertifizierung an bestimmte strenge Qualitätsstandards geknüpft ist. Die DGE stellt für eine Vielzahl an Bereichen zur

Essenversorgung Infobroschüren zur Verfügung, welche unter www.dge.de/gv/dge-qualitätsstandartds/ eingesehen werden können. Die DGE hat sich zum Ziel gesetzt, durch

Qualitätsstandards das Essen zu verbessern sowie die Nachhaltigkeit zu fördern. DGE qualifizierte Essenanbieter werden jährlich geprüft. In anderen Bundesländern sind Qualitätsstandards für die

Schülerspeisung im Schulgesetz fest verankert, im Schulgesetz Mecklenburg-Vorpommern werden lediglich Empfehlungen gegeben.

Herr Müller erläutert eine Herangehensweise für eine Ausschreibung:

  1. Verpflegungsschuss (bestehend aus Eltern, Schule, Schüler, Berater, Schulträger)
  2. Leistungsbeschreibung (eigene Anforderungen aufnehmen, Eigen- oder

Fremdbewirtschaftung?, Entwurf eines Speiseplans nach den DGE Qualitätsstandards,

finanzielle Abwicklung, Preisniveau, Organisation, Qualitätssicherung)

  1. Ausschreibung
  2. Dienstleistungsvertrag

Die Stadt Berlin hat eine Musterleistungsbeschreibung zusammengestellt, welche eingesehen werden kann. Herr Müller merkt dazu allerdings an, dass diese Leistungsbeschreibung sehr umfangreich ist (mehr als 100 Seiten). Herr Leipold erfragt, ob durch die DGE eine kürzere

Musterleistungsbeschreibung zur Verfügung gestellt werden kann.

Herr Müller antwortet darauf, dass diese derzeit erarbeitet und in ca. 1 bis 2 Monaten fertiggestellt wird. Herr Leipold erfragt den Preis pro Mittagessen, wenn alle DGE Qualitätsstandards umgesetzt werden. Herr Müller erläutert dazu, dass der durchschnittliche Preis pro Mittagessen derzeit bei

3,45 € liegt. Ein Ansatz sollte sein, dass ein Mittagessen bei guter Qualität ca. 4,00 € kostet. Werden alle DGE Qualitätsstandards umgesetzt, ist von einem Preis pro Mittagessen von ca. 6,00 €

auszugehen. Frau Kunz erläutert, mit dem Ess-Team engagierte Eltern an der Seite zu haben.

Das Ziel ist nun, eine Leistungsbeschreibung zu formulieren, um daraufhin die Ausschreibung

vornehmen zu können. Hierfür werden verschiedene Kriterien zusammengestellt und dann gewichtet. Die Bewertung der verschiedenen Anbieter soll dann anhand der Entscheidungsmatrix erfolgen.

Frau Bonke gibt zu bedenken, dass eine qualitative Essenversorgung nicht unbedingt den

Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler entspricht. Herr Müller erläutert dazu, bei einer

Ausschreibung auch die Speisepläne der Anbieter zu betrachten, da sich daraus sehr viel ableiten lässt. Dazu zählt beispielsweise die Häufigkeit des Einsatzes von Fleisch, Obst, Gemüse sowie die

Berücksichtigung von Allergien. Bei möglichen Differenzen ist eine offene Kommunikation zwischen Schule, Schülerinnen und Schülern, Eltern, Verwaltung und Essenanbieter sehr wichtig, um

Möglichkeiten zur Verbesserung finden zu können. Herr Müller betont, auch bei den zukünftigen Abläufen unterstützend zur Verfügung zu stehen. Frau Vogt hinterfragt, da die DGE Nachhaltigkeit fördert, das Cook and Chill - Verfahren. Herr Müller erläutert dazu, dass die Ökobilanz der einzelnen Verpackungen nicht gut sei, daran aber gearbeitet wird. Derzeit bietet das Cook and Chill - Verfahren einen guten Kompromiss zwischen frisch gekocht und bereits vorab fertiggekocht.

Ein Bürger informiert, dass bei der Essenversorgung durch den ASB Unmengen an Essen durch die Kinder weggeworfen wird, da das Essen laut Aussage der Kinder nicht schmeckt. Herr Müller

erläutert dazu, dass das Interesse des Essenanbieters sein sollte, diesen Zustand umgehend zu

verändern, beispielsweise durch die Analyse der Essenreste. Frau Kunz erfragt bei Herrn Müller, welche Anzahl von Portionen für einen Essenanbieter wirtschaftlich ist. Herr Müller erläutert dazu, dass beispielsweise für einen großen Essenanbieter ca. 500 Portionen pro Tag wirtschaftlich sind, für kleinere Essenanbieter auch weniger Portionen. Bei einer eigenständigen Essenversorgung können auch noch weniger Portionen pro Tag wirtschaftlich sein, allerdings steigt dann auch der Preis pro Mittagessen. Eine Bürgerin erläutert, dass viele Eltern interessiert daran sind, etwas zu verändern und auch einen höheren Preis pro Mittagessen zahlen würden, allerdings ist diese Bereitschaft nicht durch alle Eltern gegeben. Frau Kunz sagt zu, einen Fragebogen vorzubereiten, welcher noch vor der

nächsten Ausschusssitzung an die Eltern ausgegeben wird, um Schwerpunkte für eine zukünftige

Essenversorgung sammeln zu können. 

Herr Leipold bedankt sich für die Erläuterungen und fast zusammen, dass die Verwaltung folgende Aufgaben wahrnimmt:

-          1. Fragebogen an die Eltern, um Prioritäten zu sammeln

-          2. Leistungsbeschreibung in Zusammenarbeit mit Herrn Müller erarbeiten

-          3. Ausschreibung

Herr Müller verlässt daraufhin die Ausschusssitzung.