30.01.2020 - 5 Stadtwald Damgarten

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Wortprotokoll

Herr Fleischer informierte über den Stadtwald Damgarten, dessen 7 ha große Fläche ursprünglich „Tannenwald“ genannt wurde. Der Wald besteht aus älteren Kiefern, Rotbuchen, Bergahornen, Linden und wenigen Birken. Der Waldboden ist teilweise stark mit Brombeersträuchern bedeckt. Da das Umtriebsalter einer Kiefer durchschnittlich bei 130 Jahren liegt, werden bei Auslichtungen Nadelbäume entnommen. Die Laubbaumarten wachsen eigenständig durch Selbstaussaat und verdrängen die Nadelhölzer auf natürliche Art und Weise in diesem Wald.

Laut Landeswaldgesetz ist die Waldfläche ein „Wald“ und kein „Park“. Im „Wald“ sind demnach Trampelpfade möglich, aber gepflegte Wege, wie in einem Park unüblich. Jede Person kann den Wald, auf eigene Gefahr, zur Erholung betreten. Eine Verkehrssicherungspflicht, wie in Parks üblich, besteht nicht (keine öffentlichen Wege, Straßen).

Herr Fleischer erläuterte, dass vor Jahren um das Tannenhaus herum Wald aus der Nutzung heraus- genommen und diese Fläche als Park umgewidmet wurde. Für diese Umwidmung musste die Stadtverwaltung einen Ausgleich, in Form von Ersatzpflanzungen, schaffen. Je nach Baumart 1:2 (Nadelbaum) oder 1:3 (Laubbaum).

Herr Fleischer ergänzte, dass sich die forstrechtlichen Maßnahmen im Damgartener Stadtwald in Grenzen halten, da es sich um eine Waldfläche handelt. Viele Anwohner jedoch sehen den Wald als Park und sind daher unzufrieden über den teilweise natürlich belassenen Zustand.

Herr Fleischer hebt noch einmal den Unterschied zwischen „Wald“ und „Park hervor. Ein Park zeichnet sich durch Einzelbäume und viel Lichteinfall aus. Damit die nicht bewaldete Fläche nicht wieder verbuscht muss eine regelmäßige Mahd erfolgen. Das Arbeiten „gegen die Natur“ ist demnach notwendig, um den Charakter eines Parks zu erhalten.

Die Ausschussmitglieder einigten sich darauf, dass in Absprache mit dem Stadtförster und dem Stadtbauhof 2 Hauptwege im Stadtwald gepflegt werden, so dass die Begehbarkeit für die Anwohner gewährleistet ist. Zudem werden beschädigte Bänke repariert, ausgetauscht und / oder durch neue ersetzt. Eine Wiederherstellung des parkähnlichen Zustands um das Tannenhaus herum ist schwierig, da z.B. für Ziersträucher zu wenig Lichteinstrahlung verfügbar ist. Sobald die Bäume wieder Laub tragen, verschlechtern sich für Blumen und Sträucher die notwendigen Lichtverhältnisse. Zudem wären die Kosten für die Parkpflege aufgrund mangelener Arbeistkräfte (keine ABM-Maßnahmen mehr) schwierig.

Herr Eggersmann und Herr Huth wünschen von der Stadtverwaltung die Aufstellung eines Kostenrahmens für die Ertüchtigung und Unterhaltung der möglichen Pflegemaßnahmen der Waldwege.

 

Herr Fleischer schlug vor, im Frühjahr eine Führung durch den Damgartener Stadtwald durchzuführen, an dem die Mitglieder des Umweltausschusses sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können. Nach diesem Termin können auch die zu pflegenden Wege im Wald festegelgt werden, damit die Anwohner Spaziermöglichkeiten vorfinden. Der Vorschlag wurde von allen Ausschussmitgleidern posistiv aufgenommen. Als Terminmöglichkeit werden der 10. oder 17. Mai favorisiert. Die Entscheidung wird in der nächsten Ausschusssitzung gefällt und die Öffentlichkeit darüber informiert.

 

Herr Kreitlow erfragte, ob im Wald viel Vandalismus vorherrscht. Herr Fleischer verneinte, verwies aber ergänzend auf ein massives Müllproblem in den Wäldern. Im Forsthof steht ein riesiger Container, der die im Wald entsorgten und durch die Forstmitarbeiter gesammelten Gegenstände fasst.

 

Auf Anfrage Frau Wiebens zum Bildungsauftrag des Stadtforstes, antwortete Herr Fleischer, dass dieses Aufgabengebiet sehr umfassend ist und kein Forstmitarbeiter nebenbei abarbeiten kann. Aus diesem Grund wurde Herr Teschendorf eingestellt. Er führte beispielsweise im Jahr 2019 in über 200 Wanderungen über 2.000 Interessenten durch das Areal des Infozentrums Wald und Moor.

Die Ausschussmitglieder lobten die Umsetzung des Bildungsauftrages und verwiesen auf die Wichtigkeit der personellen Nachbesetzung, wenn Herr Teschendorf in den Ruhestand geht.