11.07.2017 - 6 Vorstellung der Entwicklungskonzeption der Stad...

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Wortprotokoll

Frau Friese stellt den Ausschussmitgliedern die Entwicklungskonzeption für die Bibliothek Ribnitz-Damgarten vor. Ziel dieser Konzeption ist es, die Funktionen und Leistungen an die aktuellen Bedürfnisse anzupassen und die Zukunftsfähigkeit herzustellen.

In Zusammenarbeit mit Politik, Verwaltung und den Nutzern der Bibliothek soll eine Strategie zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung der beiden Bibliotheken für die nächsten 10 Jahre festgeschrieben werden.

 

Frau Friese betont, dass die Bibliotheken vom verstaubten Image wegkommen müssen, nur eine Ausleihstation für Bücher zu sein. Die Stadtbibliothek hat mit dem Angebot der Onleihe versucht, sich in den digitalen Markt einzubringen. Sie sieht es als eine Chance, kreativ mit digitalen Medien umzugehen.

Mit allen Kindertagesstätten und Schulen der Stadt gibt es eine gute Zusammenarbeit, sodass diese mit Medien versorgt werden. Die Bibliotheken haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche für die digitale Welt fit zu machen. Die Jugendlichen beziehen fast nur noch über das Internet ihre Informationen und sollen lernen diese Informationen zu filtern. Es ist wichtig, verantwortungsbewusst, aber auch kreativ mit Medien umzugehen.

 

Die Mitarbeiter in der Bibliothek sind auch Ansprechpartner für die Besucher, vor allem bei den Rentnern im Umgang mit dem PC, aber auch bei Schülern bei der Recherchesuche im Internet.

Frau Friese merkt an, dass der Personalschlüssel nicht adäquat für die Größe der Bibliothek und der Einwohnerzahl angepasst wurde. Aufgrund des Personalmangels ist keine Zeit für Weiterbildungen vorhanden. Auf Nachfrage von Herrn Kreitlow, berichtet Frau Friese, dass bei allen Mitarbeitern Weiterbildungsbedarf besteht. Ab dem 1. September 2017 bildet die Bibliothek eine Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste aus. Aufgrund der Altersstruktur ist für die Zukunft dann eine junge Mitarbeiterin vorhanden, die mit den digitalen Medien aufgewachsen ist und somit leichter Informationen dazu vermitteln kann. Auf Rückfrage von Frau Henschel, erklärt Frau Friese, dass beim Personal eine Vollzeitstelle fehlt.

Herr Leipold erfragt, wie hoch der Anteil der älteren Besucher ist, die die Bibliothek besuchen, um sich digital zu verbessern. Frau Friese betont, dass bisher keine Workshops nur für Senioren veranstaltet wurden. Jedoch werden die PC-Plätze, die den ganzen Tag besetzt sind, vorrangig von älteren Personen genutzt. Die Volkshochschule bietet Kurse für Senioren an.

 

Mit der Schaffung der Ausbildungsstelle und der Entwicklung der Bibliothek als Kulturstandort ist Frau Friese erfreut. In der Bibliothek in Damgarten soll zukünftig eine Mikrofonanlage für Veranstaltungen geschaffen werden. Mit dem Ambiente und den beweglichen Bibliotheksregalen auf Rollen erfüllt die Bibliothek in Damgarten einen sehr gehobenen Standard und ist auch als Veranstaltungsort zu nutzen. Die Werbung wird in Zukunft erweitert werden.

 

Herr Leipold schlägt vor, dass die Bibliothek ähnlich dem Bernstein- und dem Freilichtmuseum einmal im Jahr einen Bericht in der Stadtvertretersitzung hält und den aktuellen Stand sowie eine Zielvorstellung mit konkreten Ideen vorstellt.

Frau Bonke merkt an, dass man auch mit jeweils einem Vertreter von jeder Schule gemeinsame Ideen schaffen kann.

 

Frau Friese spricht das Problem der fehlenden barrierefreien Zugänge in der Bibliothek an.
Die Rosenhofschule besucht regelmäßig die Bibliothek in Ribnitz.

Zwei Schüler müssen in ihrem Rollstuhl vor der Tür warten. Auch dass der Kopierer für die Nutzer ganz oben steht, ist ein Problem. Frau Friese berichtet weiter, dass jeden Tag etwa 150 kg Medien zurückkommen. Diese könnten über einen Aufzug leichter in die oberen Etagen transportiert werden. Die Bibliothek wird zukünftig versuchen, über das Wirtschaftsministerium M-V und auch über Leader Fördermittel für die Installation eines Aufzugs zu bekommen.

 

Auf Nachfrage von Frau Henschel erläutert Frau Friese, dass es jährlich eine Erneuerungsquote der Bücher von mindestens 7 % gibt, diese ist in den Förderkriterien des Kultusministeriums M-V festgeschrieben.

 

Frau Henschel erfragt, ob es für die Leseförderung über ehrenamtliches Engagement bereits Projektgelder gibt. Frau Friese berichtet, dass ein Verein von Vorteil wäre. Von den ehrenamtlichen Lesepaten gab es Überlegungen einen Förderverein zu gründen. Dieser müsste jedoch von ihr selbst begleitet werden, was bei der derzeitigen Personalnot (auch insbesondere durch längere Krankheit der Kollegen) schwer zu leisten ist. Frau Friese bemüht sich derzeit in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein um eine Projektförderung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung „Kultur macht stark. Bündnis für Bildung“.