05.09.2023 - 4 PANGEA ISLAND – Ideen für die Zukunft
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Datum:
- Di., 05.09.2023
- Status:
- gemischt (Sitzungsgeld freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Herr Leipold begrüßt Herrn Seifert, den Geschäftsführer der Supreme GmbH. Herr Seifert stellt die Supreme GmbH & Co. KG vor. Nach Gründung im Jahr 2005 erfolgte in 2013 erfolgte die Aufsplittung der großen Firma in einzelne Firmen für Surfshops und – schulen, sowie die Eventfirma. Der Start für das Pangea Festival erfolgte im Jahr 2013 mit 1.800 Besuchern, im Jahr 2023 kamen 15.000 Besucher. „Pangea Island“ soll als Freizeitpark im Rahmen der touristischen Entwicklung auf Pütnitz entstehen und Teile des Pangea Festivals langfristig für Besucher zugänglich machen (ab Ostern bis Oktober). Die Investitionssumme für das Projekt liegt bei rund 45 Millionen Euro. Geplant ist ein großer Surfsee mit Surfwelle mit Bedingungen für Anfänger und Profis, sowie ein Campigplatz im sogenannten Pütnitzer Dreieck mit 300 Stellplätzen. Neben dem großen Surfsee sind auch ein Strand, eine Wasserwelt auf dem Bodden, eine Sommerrodelbahn, ein Hochseilgarten, Skateboard-Park, kleinere Werkstätten u.v.m. geplant. Das Pangea Festival selbst soll weiterhin einmal im Jahr stattfinden. In diesem Jahr gab es eine große Anfrage von Helfern für Aufbau und Durchführung des Festivals, rund 800 Bewerbungen sind für die befristeten Jobangebote bei „Supreme“ eingegangen berichtet Herr Seifert.
Herr Leipold bedankt sich für die ausführliche Präsentation. Herr Brandenburg fragt, ob Synergieeffekte in Bezug auf die Werkstätten mit dem Technik-Museum infrage kommen. Herr Seifert schildert, dass es Überlegungen gibt die Strukturen vor Ort ebenfalls zu nutzen. Herr Steinke möchte wissen, welcher Zeitfaktor für das geschilderte Ergebnis veranschlagt ist. Der Funsport & Erlebnispark, sowie der Campingplatz sind mit 2 Jahren Bauzeit kalkuliert, währenddessen soll das Pangea Festival weiterhin stattfinden. Die Erweiterung der anderen Bereiche erfolgt anschließend, informiert Herr Seifert. Frau Lesche-Panizza fragt, ob die geplanten Wasserrutschen nicht in Konkurrenz mit dem CenterParcs stehen. Herr Seifert erklärt, dass die Kommunikation mit CenterParcs auf Augenhöhe erfolgt und die Angebote untereinander abgestimmt sind. So übernimmt Supreme beispielsweise den Hochseilgarten und CenterParcs der Fahrradverleih. Rutschen sind beim CenterParcs exklusiv im AquaMundo geplant, die Rutschen von Supreme sollen punktuelle, verrückte Rutschen sein. Frau Lesche-Panizza möchte wissen, wer die Dächer der Hallen renoviert. Aktuell gibt es Gespräche zum Erhalt der Hallen mit dem Technik-Museum, den Ministerien, sowie dem Denkmalschutz, berichtet Herr Seifert. Dies ist eine große Herausforderung, die Standsicherheit ist noch vorhanden, jedoch muss zeitnah gehandelt werden. Frau Dr. Petersen fragt, ob Gastronomie geplant ist. Herr Seifert informiert, dass Imbisse in verschiedenen Bereichen geplant sind. Herr Attula sieht die Werkstätten als Anziehungspunkt für Künstler kritisch, dennoch spricht er sich dafür aus, dass das große Projekt auch ohne die Werkstätten Nutzung funktionieren würde. Herr Seifert erläutert, dass die Werkstätten-Nutzung nicht wirtschaftlich gesehen wird, sondern ein Herzensprojekt und Zusatzangebot darstellt. Zum Pangea Festival werden sie gebraucht und können im restlichen Zeitraum ebenfalls zur Nutzung zur Verfügung stehen. Über die Kooperation mit „About You“ können Kontakte zu anderen Marken hergestellt werden um spezifische Workshops und Projekte dazu durchzuführen. Herr Attula regt an, dass die Sorge der Ribnitzer Bürger*innen in lauten, schrillen Wasseraktivitäten auf dem Ribnitzer See besteht. Auf dem Ribnitzer See sind keine motorisierten Wasseraktivitäten wie z.B. Jetski-Verleih oder Bananenbootfahrten geplant, macht Herr Seifert deutlich. Woher kommen die benötigte Energie und Wasser, erfragt Frau Lesche-Panizza. Der Strom soll zu 90 % über Photovoltaikanlagen auf den freien Hallendächern produziert werden, berichtet Herr Seifert. Für das Wasser gibt es verschiedene Ideen, eine war die Aufbereitung von Boddenwasser. Allerdings ist dies nicht leicht umsetzbar, sehr aufwendig und benötigt viel Energie. Eine weitere Möglichkeit ist das Sammeln und filtern von Regenwasser in großen Tanks, dies wäre einfacher umzusetzen. Halle 4 ist als Erlebnishalle geplant, die Halle 5 als Lagerraum, dort könnten auch die Filteranlagen installiert werden. Die Erstbefüllung des Surfsees wird nicht ausschließlich über Regenwasser erfolgen können, hier wird mit einer Deckung von rund 50 % gerechnet. Während des Betriebes wird das im See vorhandene Wasser gefiltert und zurückgeführt. Frau Carola Henschel ist Gast des Ausschusses und erbittet Rederecht, dieses wird ihr durch die anwesenden Ausschussmitglieder erteilt. Frau Henschel berichtet, dass die Anwohner in Beiershagen während des Pangea Festivals 4 Nächte nicht in den Schlaf fanden, da die Musik zu laut war. Wie vereinbart sich der CenterParcs als familienorientiertes Unternehmen mit dem Pangea Festival? Ebenfalls möchte Frau Henschel wissen, wie sich die Nutzung des Regenwassers auf den Grundwasserspiegel auswirkt, da dieser ohnehin schon sehr niedrig ist. Herr Seifert informiert, dass in den letzten Jahren verschiedene Optimierungen bezüglich der Lärmweiterleitung in die umliegenden Orte getätigt wurden. Jedoch ist auch die Windrichtung ein Faktor, welcher nicht beeinflusst werden kann. Ebenfalls werden Lärmmessungen in einem vorgegebenen Radius rund um das Festival vorgenommen. In Zukunft soll der gesamte Center Parcs während des Pangea-Festivals durch die SUPREME GmbH angemietet werden, um Interessenkonflikte der verschiedenen Gästegruppen zu vermeiden. Die geplanten Wasserspeicher für das Regenwasser fangen das Wasser vor Ort auf, welches sich größtenteils über die Wintermonate ansammelt. Die Filter geben bis zu 90 % des Wassers zurück in den geplanten Kreislauf. Laut aktuellem Kenntnisstand gibt es keine signifikanten Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel, erläutert Herr Seifert. Frau Dr. Petersen lobt das Anwohnerticket für das Pangea Festival und berichtet, dass sie selbst auf Pütnitz wohnt und auch die Lautstärke von anderen Veranstaltungen aus der Umgebung erlebt. Die Musik ist ein Teil des Festivals, jedoch ist die Vielfalt der verschiedenen Aktionen und Mitmachangebote ein großer Mehrwert, gibt Frau Dr. Petersen zu Bedenken. Herr Seifert bedankt sich für die positiven Worte und berichtet, dass es in diesem Jahr 1.500 Anwohnertickets gab. Aufgrund der großen Nachfrage wurden, statt wie geplant nur für Freitag, auch für Samstag Anwohnertickets angeboten. Das Festival sollte als ganzheitliches Festival mit Liebe zum Detail gesehen werden. Auch Frau Kurze berichtet, dass sie viele positive Meinungen zum Festival gehört hat, jedoch fragt sie sich wie das Konzept zur Stadt und Infrastruktur passt. Eine erste Entzerrung des Anreiseverkehrs erfolgte in diesem Jahr durch die Möglichkeit bereits am Mittwoch anreisen zu können. Jedoch reisen 70 % der Besucher am Donnerstag an, hier wurde ein Shuttle von Bahnhof Ribnitz zur Festivalgelände eingerichtet. Eine weitere Entzerrung wird durch die geplante Umgehungsstraße erfolgen, informiert Herr Seifert. Frau Lohrmann ergänzt, dass zukünftig einige Besucher auch früher an- bzw. später abreisen, wenn sie die Häuser von CenterParcs als Übernachtungsmöglichkeit für das Festival nutzen können. Herr Steinke fragt, wie die Eintrittspreise für „Pangea Island“ kalkuliert sind. Ebenfalls möchte er wissen, inwiefern die Sicherheit durch Abstimmung mit der Feuerwehr gewährleistet ist. Herr Seifert erläutert, dass es keinen gesamten Eintrittspreis für alles geben wird, sondern einzeln für die Aktivitäten gezahlt wird. Jedoch wird die Feinabstimmung der Preise erst zu einem späteren Zeitpunkt der Planung vorgenommen. Die Philosophie des gesamten Resorts und auch von „Pangea Island“ ist ein offenes Gelände zu schaffen, welches für jeden ohne Eintritt zugänglich ist, fügt Frau Lohrmann hinzu. Zum Punkt Sicherheit werden verschiedene Sicherheitskonzepte erarbeitet, so ist es zurzeit auch bei den Pangea Festivals, berichtet Herr Seifert. Herr Brandenburg fragt, ob es technisch nicht möglich ist die Lärmbelästigung für die Anwohner zu reduzieren und die dafür ausschlaggebenden Bässe zu reduzieren. Herr Seifert erklärt, dass bereits Cardioid-Systeme zum auslöschen der Bässe genutzt werden. Die Bühnen und die Musik sind so ausgerichtet, dass möglichst wenig in die Umgebung ausstrahlt. Häufig kann es schon helfen eine Bühne anders hinzustellen. Herr Attula fragt, welche Parkmöglichkeiten geplant sind. Herr Seifert informiert, dass CenterParcs eigene Parkplätze in den Bereichen der Ferienhäuser geplant hat, auch im Bereich der Bernsteinreiter wird es einen separaten Parkplatz geben. Für „Pangea Island“ sind verschiedene Parkplätze geplant, einer davon zusammen mit dem Technik-Museum. Herr Leipold bedankt sich bei Herrn Seifert und beendet die Gesprächsrunde.