29.09.2022 - 5 Sachstand Projektentwicklung Pütnitz

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Wortprotokoll

Herr Körner informierte über den Sachstand zur Projektentwicklung Pütnitz. Mit Stand vom Juni 2022 erläuterte er die Veränderungen des Masterplans. Im Vergleich zu vorherigen Versionen in der Masterplanung wird ein stärkerer Rückzug der baulichen Planung aus natursensiblen Gebieten deutlich. Auch von der zunächst vorgesehenen baulichen Nutzung im Uferbereich wurde größtenteils Abstand genommen.

Erkenntlich wird, dass neben dem Ankerinvestor, Center Parcs, das Technikmuseum, die Supreme GmbH und die Bernsteinreiter mit anteiligen Flächen in der Masterplanung berücksichtigt wurden.

 

In Vorbereitung zur Stadtvertretersitzung wird im Bauausschuss der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes Nr. 109 „Sondergebiet touristische Entwicklung Halbinsel Pütnitz“ am 04.10.vorgestellt, die entsprechende Gebietsabgrenzung wurde erläutert.

 

Anhand verschiedener Karten erläuterte Herr Körner den Arbeitsstand zu Konfliktbetrachtungen zum Artenschutz.

Die Kartierung und die Dokumentation der unterschiedlichen Arten auf dem Gelände erstreckt sich über ein Jahr. Mit Abschluss der Kartierungen gegen Ende des Jahres, erfolgt Anfang 2023 der Abschlussbericht.

Auf folgende grundsätzliche Lösungserfordernisse für mögliche Konflikte wurde in der Vorstellung Bezug genommen:

  1. Lärmimmission und die Betroffenheit der Brutvogelreviere während des Regelbetriebs und zum Festivalbetrieb

-> Grundsätzlich ist eine Betroffenheit der Brutvogelreviere durch Störpotentiale (Verkehr/Festivals) gegeben. Je nach Intensität wird die Betroffenheit der jeweiligen Arten in unterschiedlicher Stärke sichtbar.

 

  1. Konfliktzonen Masterplan (Revierverluste Feldlerche, Kiebitze, Fledermäuse)

-> Entsprechend der Konfliktbereiche für Vögel und Fledermäuse zeichnen sich differenzierte „worst-case-Beeinträchtigungen“ ab. Bei den Vögeln wären dies z.B. bei Betrieb eines Campingplatzes auf den Flächen der Start- und Landebahn sowie den anliegenden Flächen, der Revierverlust für die Feldlerche und den Kiebitz. Bei den Fledermäusen stellen z.B. die auf dem Gelände verteilten Shelter / Bunkeranlagen gute Rückzugsmöglichkeiten dar, die bei Abriss für die Fledermäuse entfallen würden und den Verlust von Sommer- und Winterquartieren zur Folge hätten.

  1. Zeitliche Vorgaben Kampfmittelberäumung

-> Entsprechend der unterschiedlichen betroffenen Arten der Avifauna müssen bei Durchführung der Kampfmittelberäumung z.B. Kleinspechtreviere berücksichtigt werden (empfohlener Zeitraum November bis Dezember). Damit die betroffenen Arten möglichst gering beeinträchtigt werden, erfolgt die Durchführung der Kampfmittelberäumung in enger Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde.

  1. Waldbestandsflächen

-> In regelmäßigen Abständen überfliegt die Landesforst Waldflächen, um festzustellen wie weit die Waldentwicklung vorangeschritten oder wie stark ein etwaiger Waldrückgang zu verzeichnen ist. Auch unbestockte Waldflächen können als Waldflächen deklariert werden, wenn die die unbestockte Waldfläche umgebenen Flächen waldähnliche Strukturen aufweisen. Dies hat zur Folge, dass auch auf Pütnitz teilweise unbestockte und wiesenähnliche Flächen als Waldflächen aufgeführt und festgesetzt wurden.

Im weiteren Planungsprozess werden die abschließenden Erkenntnisse aus den Kartierungen und dem Umweltbericht verwandt, die Planungsziele so anzupassen, dass die zu schützenden Arten so gering wie möglich beeinträchtigt werden.

Die derzeitige Übersicht ist lediglich ein Arbeitsstand, der sich bis zum Ende der Kartierungen weiter fortschreibt. Das Ergebnis wird im kommenden Jahr und die Fachgutachten im Ausschuss präsentiert.

 

Herr Körner informierte Herrn Eggersmann darüber, dass auch Amphibien bei der Kartierung berücksichtigt wurden.

 

Herr Konkol erfragte, ob es neue Erkenntnisse bzgl. der Schadstoffbelastung auf dem Gelände gibt und ob die alten vorhandenen Grundwassermessstellen noch funktionstüchtig sind. Herr Körner entgegnete, dass bereits im Vorfeld des Raumordnungsverfahrens Vor-Ortbegehungen mit Mitarbeitern des StALUs durchgeführt wurden. Darüber hinaus sind neue Messstellen auf dem Gelände geplant. In der Vergangenheit musste die Stadt RDG als Flächeneigentümerin bereits einmal agieren, da im Fall der alten Tankstelle beim Technikmuseum Pütnitz (Publikumsverkehr) schnellstmöglich saniert werden musste. Weitere Sanierungsstellen (Rückbau alter Leitungen etc.) werden schrittweise und in enger Abstimmung mit dem StALU abgearbeitet.

Herrn Kreitlow interessierte der Kostenträger für die Sanierungen. Herr Körner verwies auf förderfähige Maßnahmen und einen entsprechenden Eigenanteil der Stadt Ribnitz-Damgarten.

Herr Kreitlow erfragte darüber hinaus über den Plan einer Baustraße. Nach Aussage Herrn Körners ist gegenwärtig eine temporäre Baustraße (Baufahrzeugverkehr) in Planung sowie der Bau einer dauerhaften Ortsumgehung.

 

Herr Eggersmann erfragte nach den Energiequellen für die Stromversorgung für das Ferienresort in Pütnitz. Herr Körner empfahl dieses Thema als TOP für die nächste Sitzung auf die Tagesordnung zu nehmen.