24.05.2022 - 4 Informationen / aktuelle Situation zu Geflüchteten

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Wortprotokoll

Herr Kuster erscheint um 17:40 Uhr zur Ausschusssitzung.

 

Herr Leipold begrüßt Frau Hecht-Pautzke und übergibt für die nächsten 3 Tagungsordnungspunkte das Wort.

Frau Hecht-Pautzke erläutert, dass die JAM GmbH Flüchtlinge unterstützt, welche dezentral oder in einer eigenen Wohnung leben. Derzeit werden 65 Personen durch die JAM GmbH betreut, ca. die Hälfte dieser Personen sind Kinder. Personen aus der Flüchtlingsunterkunft in Körkwitz, Plummendorf sowie Flüchtlinge, welche keine Unterstützung benötigen, sind darin nicht mitgezählt. Zu den Aufgaben der JAM GmbH gehört die Wohnungsvermittlung in enger Zusammenarbeit mit der Gebäudewirtschaft, bürokratische Abläufe, sowie stets ein offenes Ohr für die Familien zu haben. Seit dem 20.05.2022 wurde gesetzlich geregelt, dass Flüchtlinge schneller anerkannt und somit Arbeitslosengeld II – Leistungen beziehen können, was dazu führt, dass bürokratische Abläufe vereinfacht sind und eine schnellere Arbeitsaufnahme erfolgen kann. In einigen Fällen ist eine besondere Unterstützung von Geflüchteten aufgrund Traumatisierung wichtig.

Frau Kunz erläutert, dass einige Flüchtlingskinder derzeit noch nicht zur Schule gehen. Die Kapazitäten an der bernsteinSchule sind derzeit erschöpft.

Es werden mit der Theodor-Bauermeister-Schule sowie der Rudolf Harbig-Schule Gespräche geführt. Ziel ist es, dass zum neuen Schuljahr weitere DAZ-Kurse (Deutsch als Zweitsprache) angeboten werden. Dazu könnte es erforderlich sein, dass weitere Räumlichkeiten für die Rudolf Harbig-Schule vom Gymnasium in Damgarten angemietet werden. Die Gespräche mit dem staatlichen Schulamt zu den Standorten der DAZ-Kurse laufen.

Frau Hecht-Pautzke fährt fort und erläutert, dass bereits jetzt viele ukrainische Familien in ihre Heimat zurückkehren. Derzeit ist 1 ukrainische Bürgerin bei der JAM GmbH als Übersetzerin und Lehrerin angestellt.

Herr Leipold erfragt, ob ein Konzept vorliegt, um Geflüchteten die deutsche Sprache zu vermitteln sowie im Arbeitsmarkt einzugliedern. Frau Hecht-Pautzke antwortet dazu, dass ehrenamtlich Tätige mehrere Kurse bis zum 30.06.2022 anbieten (beispielsweise 2 Kurse im Begegnungszentrum und 6 Kurse in Barth). Ab 08.2022 wird 1 Integrationskurs an der VHS starten, der schon ausgebucht ist. Ein Berufsvorbereitungsjahr für Jugendliche ist bisher noch nicht konkret geplant.

Problem ist jedoch, dass zum einen nicht genügend Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stehen, die ehrenamtlich Tätigen teils an ihre Belastungsgrenze geraten, zum anderen aber nicht alle Kinder der Familien während der Kurse in Kindertageseinrichtungen betreut werden können. Herr Noack erläutert dazu, dass nach der Betrachtung der Geburten im Amtsbereich Ribnitz-Damgarten in der Theorie genügend Plätze zur Verfügung stehen, problematisch sei aber, dass die Kindertageseinrichtungen langfristig Plätze vergeben bzw. der interne Wechsel von der Kinderkrippe in den Kindergarten eingeplant ist. Durch die Zuweisung von Geflüchteten gerät diese Planung durcheinander, sodass derzeit keine freien Kapazitäten in den Kindertageseinrichtungen bestehen. Es ist zu erwarten, dass im Sommer, wenn Kindergartenkinder eingeschult werden, freie Kapazitäten zur Verfügung stehen.

Frau Kunz fügt hinzu, dass einige Einrichtung nach der Betriebserlaubnis ihre maximale Betreuungskapazität nicht erreichen können, da Erzieherinnen und Erzieher fehlen.

Frau Hecht-Pautzke erläutert, dass eine Kindertageseinrichtung Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann, damit Erzieherinnen und Erzieher unter den Geflüchteten Kinder betreuen können, jedoch ist dessen Ausbildung nicht anerkannt.