24.05.2022 - 6 Informationen zur Jugendarbeit

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Wortprotokoll

Frau Hecht-Pautzke erläutert, dass in der Vergangenheit bereits viele Gesprächsrunden mit Jugendlichen der Stadt Ribnitz-Damgarten geführt wurden, um die Wünsche der Jugendlichen zu erfahren. Als Ergebnis wurden stets „ein Dach über dem Kopf“ sowie E-LAN-Zugang genannt. Eine Begleitung durch Aufsichtspersonen ist von Seiten der Jugendlichen herfür nicht gewünscht. Als Ergebnis ist beispielsweise die Bummi-Krippe als Treffpunkt entstand, welche allerdings kurze Zeit später aufgrund von Problemen in der Selbstverwaltung durch die Jugendlichen wieder geschlossen werden musste.

 

Um inhaltliche Angebote sowie eine Kommunikationsschnittstelle zu den Jugendlichen zu schaffen, wurden Mittel für eine Arbeitsstelle als Streetworker geplant. Die Bewerberanzahl ist sehr überschaubar. Bei den geführten Vorstellungsgesprächen haben entweder die Bewerberinnen und Bewerber abgesagt, oder aber eine pädagogische Qualifizierung, welche die Grundlage für eine ESF-Förderung (Europäischer Sozialfonds für Deutschland, Link) darstellt, lag nicht vor. Frau Kunz fügt hinzu, dass im städtischen Haushalt Mittel für die Eigenanteile der Personalkosten für den Streetworker seit 2020 eingestellt sind, die aktuelle Förderperiode des Landkreises Vorpommern-Rügen jedoch 2022 endet.

 

Aktuell gibt es aus der Bevölkerung keine akuten Beschwerden zum Verhalten der Jugendlichen in der Öffentlichkeit. Soweit es bekannt ist, halten sich diese in den Abendstunden besonders in den Klosterwiesen, aber auch auf den Schulhöfen und anderen öffentlichen Plätzen auf. Auch auf dem Markt treffen sich nach wie vor die Jugendlichen in Grüppchen, allerdings ist die Lärmbelästigung in einem vertretbaren Rahmen. Vorsorglich werden Vertreter vom Ordnungsamt oder der Wachdienst in regelmäßigen Abständen zu den bekannten Treffpunkten geschickt. Auch die örtliche Polizeidienststelle fährt in den Abendstunden regelmäßig diese Orte an.

 

Unabhängig davon sind sich die Ausschussmitglieder darüber einig, dass das Angebot für Jugendliche in der Stadt sehr gering ist. Allerdings wird in der Diskussion thematisiert, dass die gewerblichen Angebote der Vergangenheit vor allem aus wirtschaftlichen Gründen aufgrund zu geringer Nachfrage schließen mussten. Frau Kunz weist darauf hin, dass die Stadt Ribnitz-Damgarten im öffentlichen Bereich mit dem Vorhalten von Räumlichkeiten und einer anteiligen Personalstelle im Jugendzentrum des Begegnungszentrums durchaus ein kommunales Angebot bietet. Was daneben – außer dem AJZ – nicht vorhanden ist, ist eine Struktur von Jugendvereinen oder einem Angebot von offener Kinder.- und Jugendarbeit. Um diesen Punkt erneut zu prüfen, erfolgt am 25.05.2022 nochmals eine Besichtigung der Bummi-Krippe.

 

Herr Kuster erfragt, ob im Begegnungszentrum Statistiken über die Nutzergruppen geführt werden. Frau Hecht-Pautzke antwortet dazu, dass Statistiken im Begegnungszentrum durch Frau Dahms geführt werden.

 

Herr Müller beschreibt, dass die Probleme vor 20 Jahren teils identisch waren mit denen von heute und Jugendliche bei einer direkten Ansprache nicht nennen können, was genau gewünscht ist.

 

Die Stadtverwaltung wird beauftrag zu prüfen, ob bzw. welche möglichen Plätze in Ribnitz und Damgarten geeignet wären, um überdachte Treffpunkte mit Sitzgelegenheiten und WLAN für die Jugendlichen zu errichten.  

 

Herr Kuster schlägt weiterhin vor, eine Kommunikationsplattform zu schaffen, über welche Jugendliche auf digitalen Wegen mit der Stadtverwaltung in Kontakt treten können.

Herr Leipold fügt hinzu, dass dazu von der Stadtverwaltung eine Arbeitsstelle geschaffen werden könnte, um in sozialen Medien aktiv sein zu können. Herr Müller fügt hinzu, dass der zeitliche Aufwand dazu nicht zu unterschätzen ist.

 

Frau Kunz weist darauf hin, dass vor allem Inhalte notwendig sind, um einen zusätzlichen Social Media Kanal zu bespielen. Nur die Angebote aus dem Jugendzentrum sind hierfür nicht ausreichend. Selbst wenn man die Jugendangebote der Sport- und Kulturvereine mit kommunizieren würde, sind die Inhalte kaum ausreichend, um den Aufwand zu rechtfertigen.

 

Herr Müller bietet an, dass bei selbstverwaltenden Angeboten von Jugendlichen das AJZ gern unterstützend tätig sein wird.