15.03.2022 - 4 Vorstellung Bad Sülzer Tafel

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Wortprotokoll

Herr Leipold begrüßt Frau Dauer von der Tafel Bad Sülze und übergibt das Wort.

Frau Dauer bedankt sich für die Einladung und erläutert, dass der Verein „Tafel Bad Sülze e.V.“ 2000 gegründet wurde. Bedürftige Menschen erhalten für einen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 12 € jährlich Lebensmittel ausgehändigt. Frau Dauer erläutert zur Lebensmittelbeschaffung, dass diese nicht eingekauft werden dürfen, sondern Einkaufsmärkte Restbestände übergeben. Jedoch bieten einige Einkaufsmärkte inzwischen Restbestände an Lebensmitteln selbst zum Verzugspreis zum Verkauf an. In Brandenburg befindet sich ein Hauptlager vom Bundesverband der Tafeln (Link). Die Beschaffung und Ausgabe von Lebensmitteln ist in Laufe der Zeit mit immer höheren Kosten, derzeit insbesondere durch die Treibstoffkosten, verbunden. Ebenso gestaltet sich die Suche nach Mitarbeitern für die festen Ausgabestellen (Ribnitz-Damgarten, Semlow, Bad Sülze, Eixen, Tribsees, Marlow) sowie 1 mobile Ausgabestelle schwer. Geplant ist eine weitere Ausgabestelle in Gnoin.  Frau Dauer erläutert weiter, dass in Ribnitz-Damgarten rund 150 Personen versorgt werden und die Nutzergruppen sehr durchwachsen sind. Insbesondere die Senioren sind sehr dankbar für das Angebot der Tafel. Andere Nutzer wiederum sehen die Tafel als Sparmöglichkeit gegenüber einem Supermarkt an, weshalb Tafelnutzer teils Lebensmittel aussortieren und direkt vor der Tafel entsorgen. Die Ausschussmitglieder sind sich einig, dass die Bedürftigkeit der Nutzer geprüft und die Ausgabe von Lebensmittel gegen ein höheres Entgelt oder über eine Arbeitsstundenregel erfolgen sollte. Frau Dauer bedankt sich für den Vorschlag, welchen sie mit der Mitgliedsversammlung (bestehend aus 48 Mitgliedern) besprechen wird. Sollten jedoch Tafelnutzer ausgeschlossen werden, ist die Finanzierung der Tafel nicht mehr gesichert. Herr Leipold erfragt, ob das Jobcenter zur Unterstützung Personal vermitteln könnte. Frau Dauer Antwortet dazu, dass von derzeitigen 5 Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) 3 Personen tätig sind. Die Zuverlässigkeit dieser Personen ist leider nicht immer gegeben. Frau Stadtaus schlägt vor, den Kontakt mit Frau Harnack herzustellen, um Flüchtlingen eine Tätigkeit bei der Tafel zu vermitteln.

Frau Dauer bedankt sich für das Angebot, gibt aber die Sprachbarriere zu bedenken.

 

Frau Dauer fährt fort und erläutert, dass vor einiger Zeit in Bad Sülze 23 Mitarbeiter tätig waren, inzwischen nur noch 9. Zuletzt musste aufgrund von Krankheit die Tafel für 2 Wochen schließen. Derzeit hat die Tafel ihren Hauptsitz in Bad Sülze, jedoch stehen diese Räumlichkeiten nur für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung. Die Verlagerung des Standortes wurde bereits geprüft, die Suche nach günstigen Räumlichkeiten gestaltet sich schwer. Bei Bedarf wird die Stadtverwaltung zur Verfügung stehende Räumlichkeiten prüfen. Frau Bonke erfragt, wie andere Gemeinden die Tafel unterstützen. Frauer Dauer erläutert, dass Tessin 1.000 € bezuschusst, das DRK bietet mietfreie Räumlichkeiten an und Bad Sülze erlässt die Betriebskosten.

Frau Kunz erfragt, wie sich das Amt Recknitz-Trebeltal beteiligt. Frau Dauer antwortet dazu, dass ein Antrag auf Zuschuss in Höhe von 1.000 € gestellt wurde, das Amt jedoch insgesamt nur 2.000 € an sozialen Zuschüssen aushändigt. Durch die Stadt Marlow wurde der Antrag auf Zuschuss abgelehnt. Herr Leipold erfragt, welche konkreten Maßnahmen die Stadtverwaltung in der Essenausgabe in der Prager Straße umsetzen kann.

Frau Dauer antwortet dazu, dass die Treppe im Eingangsbereich schadhaft ist und in einen Raum, welcher als Lagermöglichkeit für Lebensmittel dient, ein unhygienischer Teppich ausgelegt ist. Die Stadtverwaltung wird die genannten Maßnahmen prüfen.

Herr Leipold bedankt sich für die Erläuterungen.

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